Zwischen dem 18.8 und dem 15.9.2018 experimentierte ich auf der Schossmatte (2’126 m.ü.M) mit dem Einsiedlerleben und hütete ein paar Fotos.

Über Jahrhunderte bot das Hüten von Kühen auf der Alp das existentielle Einkommen vieler Bauernfamilien im Goms, hier auf der Schossmatte für die Bauern von Münster-Geschinen. Ab Mitte der 1980er Jahre war es nicht mehr attraktiv, die Kühe zur Sömmerung auf die Alp zu treiben. Das Bauern wurde unpopulär und Hirten fand man kaum mehr, die Käseproduktion war kaum rentabel und die Jungen studierten lieber in der «Üsserschwyz». Anschliessend übernahmen die Schafbauern die Alp und nutzten diese über 20 Jahre hinweg. Die Schafe wurden im Sommer hochgetrieben und im Herbst holte man sie wieder herunter, ohne grosse Betreuung. Doch auch diese extensive Bewirtschaftung erwies sich als unökonomisch und mit dem Auftauchen des Wolfs in den späten 1990er Jahre stieg der Aufwand durch den notwendig gewordenen Hirtenschutz. Dies veranlasste die Bauern hier die Alpwirtschaft ganz aufzugeben. Heute ist die – auf einer wunderbar und doch in der wilden Natur gelegenen Schossmatte – der weitgehenden Verwilderung und den Schneehühnern überlassen.

Meine Reisen haben mich in den letzten 30 Jahren in verschiedene periphere Gebiete des nahen und ferneren Ostens geführt. Dabei ging es in der Regel um das Entwickeln von neuen Perspektiven in abgelegenen Regionen des Balkans, der Karpaten, des Hindu Kush, des Himalaja, des Tien Shan Gebirges oder asiatischer Inselwelten. Als Erinnerung an diverse interessante und bereichernde Erlebnisse und Begegnungen mit der dortigen Bevölkerung stiess ich mit den Besuchern auf die Faszination der Peripherie und all die Leute an, welche tagtäglich in marginalen Gebieten unter schwierigen Bedingungen eine Existenz aufbauen oder zu erhalten versuchen und der Globalisierung trotzen.

Und dann kamen die Besucher in rauen Scharen…..

© 2018

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